Sicherheit der Kernreaktoren
Forscherinnen und Forscher des KIT untersuchen und bewerten wesentliche internationale Entwicklungen zur Reaktorsicherheit bestehender sowie ausländischer, zukünftiger Anlagen und zu neuen Technologien.
Insgesamt hat die Reaktor- und Anlagenauslegung eine große Bedeutung. Wissenschaftler am KIT führen Experimente durch, beispielsweise zur Thermo- und Fluiddynamik eines Reaktors, die der Qualifizierung von Rechenprogrammen und numerischen Methoden dienen. Für die Sicherheit besonders relevant sind Prozesse und Phänomene bei Auslegungsstörfällen, das heißt Störfallereignissen, gegen die das Kraftwerk ausgelegt ist, ohne dass aus der Anlage radioaktive Strahlung oberhalb der zulässigen Grenzwerte austritt, sowie bei auslegungsüberschreitenden Störfällen. Dabei geht es nicht nur darum, den möglichen Ablauf von Störfällen zu beschreiben, sondern auch darum, mögliche Maßnahmen zu entwickeln, die den Störfall frühzeitig beenden oder dessen Folgen auf die Anlage selbst begrenzen.
Im Rahmen des Vorsorgegebots haben Karlsruher Forscher das Echtzeit-Entscheidungshilfesystem RODOS (Real-time Online DecisiOn Support) für Notfallschutzzentralen entwickelt, das bei Freisetzungen von radioaktiven Stoffen in die Umwelt die Entscheidungsträger unterstützt, diejenigen Maßnahmen zu identifizieren, die den größtmöglichen Schutz der Bevölkerung vor Strahlenschäden gewährleisten. Das RODOS System ist in vielen europäischen Ländern installiert und wird in der Bundesrepublik Deutschland operationell vom Bundesamt für Strahlenschutz betrieben.